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Brut- und Setzzeiten störungsfrei gestalten
Im Frühjahr ziehen Rehe ihre Kitze in den Aartalwiesen groß und Bodenbrüter wie der Kiebitz verstecken ihre Nester im hohen Gras. Zu dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass die Tiere ungestört bleiben. In der sogenannten Brut- und Setzzeit (bei Rehen heißt das Gebären „setzen“) von März bis September reagieren Wildtiere besonders empfindlich auf Störungen.
Die Wildtiere suchen Ruhezonen wie Wälder, Hecken oder hohe Wiesen auf und bringen dort in den Frühjahrsmonaten ihren Nachwuchs zur Welt. Gerade in den ersten Wochen verstecken die Mütter die jungen Rehe oder Hasen häufig im hohen Gras und kommen nur zum Säugen zurück. So machen sie möglichst wenige Jäger auf den noch immobilen Nachwuchs aufmerksam.
Diese scheinbar verlassenen Jungtiere sind also meist gar nicht verwaist und erst die Berührung durch einen Menschen oder einen Hund (ein einfaches Schnuppern reicht teilweise schon) macht sie zu echten Waisen, da sich die Mutter bei einem fremden Geruch nicht mehr zurücktraut.
Zum Schutz der Jungtiere und der im Gras versteckten Gelege der Bodenbrüter ist es also insbesondere von März bis September wichtig, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der (kurzen) Leine zu führen. Auch guterzogene Hunde können durch ein neugieriges Schnuppern ein Rehkitz zur Waise machen.
Aber auch zu allen anderen Zeiten ist es eine Frage des gegenseitigen Respekts nicht durch fremde Wiesen zu wandern und auch in der Natur hinter dem eigenen Hund aufzuräumen. Das Spazierwegenetz in Taunusstein ist sehr gut ausgebaut und Mülleimer finden sich an vielen Orten. Hundekot ist kein Dünger sondern kann Krankheitserreger übertragen. Verunreinigtes Heu kann Kühe krank machen, ist unappetitlich und gehört nicht ins Futter lebensmittelliefernder Tiere.
Deshalb bitte immer auf den Wegen bleiben, Hunde an der Leine führen und alle Hinterlassenschaften entfernen – in der Brut- und Setzzeit und im ganzen Jahr. Vielen Dank!