Stadt Taunusstein

Kurz: Weil wir das Radwegenetz insgesamt in Taunusstein ausbauen wollen und im Rahmen der Entwicklung des Mehrgenerationenquartiers der Lückenschluss zwischen dem Neuhofer Kreisel Richtung Ortsausgang gut zu realisieren ist. Der Ausbau von Radwegeverbindungen ist ein strategisches Ziel der Stadt Taunusstein und Bestandteil des Maßnahmenkatalogs zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030. Der geplante Radweg soll eine Breite von 5 Metern haben, so dass auch eine Begegnung von Radfahrern problemlos möglich. Entsprechend des VEP soll der Radweg straßenbegleitend auf der Parzelle der Bundesstraße umgesetzt werden – hierrüber entscheidet aber letztlich Hessen Mobil, die für die Bundesstraße zuständig sind.

Ja. Für die Frage, wie viele Parkplätze es braucht, gibt es verschiedene Parameter, die betrachtet und entsprechend die benötigten Parkflächen abgeleitet werden. Die Berechnungsgrundlage ist wie folgt: Für die Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhausbereich gilt die kommunale Stellplatzsatzung mit zwei Stellplätzen je Wohneinheit. Für die vertraglich festgelegten Seniorenwohnungen im Mehrfamilienhausbereich ist eine Staffelung nach Wohngrößen vorgesehen.

Zum Hintergrund: Der Großteil der Senioren-Wohnungen wird in der Fläche unter 65 Quadratmetern liegen. Rein statistisch haben rund 30 Prozent Single-Haushalten von über 60-Jährigen kein Auto oder nur ein Auto. Bei Senioren-Haushalten mit zwei Personen haben rund dreiviertel nur ein Auto.  Damit ergibt sich für das vorgelegte Konzept bei den Seniorenwohnungen immer noch ein Überhang an Stellplätzen zum tatsächlichen Bedarf. Das Besucheraufkommen ist im vorgeschlagenen Stellplatzschlüssel ebenfalls berücksichtigt.

Neben den hier zugewiesenen Stellplätzen plant die Stadt im öffentlichen Raum zusätzlich 21 Stellplätze herzurichten.

Die öffentliche Grünfläche befindet sich weiterhin im Eigentum der Stadt Taunusstein und wird erst mit Abschluss der Baurechtschaffung beplant. In einer ersten Überlegung wurde eine Terrassierung mit unterschiedlichen Nutzungsbereichen vorgeschlagen. Wie die konkrete Ausführung aussieht und wie die Grünfläche möbliert werden soll, wird aber erst zukünftig geplant.

Im Bebauungsplan wird im Sinne der Baunutzungsverordnung ein „Allgemeines Wohngebiet“ festgesetzt. In diesem sind grundsätzlich auch Nutzungen zur Versorgung des Gebietes wie Läden, Schank- und Speisewirtschaften zulässig. Im städtebaulichen Konzept sind derzeit keine Cafés, Büchereien oder ähnliches vorgesehen.

Die Firma Loyal aus Taunusstein.

Die seniorengerechten Wohnungen im Mehrgenerationenquartier sind differenziert zu betrachten. Mit der Hessischen Bauordnung ist der Vorhabenträger verpflichtet, 20 Prozent seiner Wohnungen im Sinne der DIN 18040-2 und damit barrierefrei herzustellen. Das entspricht 20 Wohnungen. Die übrigen 50 Wohnungen sind in Anlehnung an die DIN barrierearm herzustellen.

Sollte es während der Baumaßnahmen zu einer direkten Beschädigung der Straße kommen, wird diese auf Kosten des Verursachers behoben. Sollte die Lilienstraße nach der Baumaßnahme in einem schlechten Zustand sein, wird eine Oberflächensanierung durchgeführt. Diese Maßnahme ist nicht beitragsfähig, das heißt für die Anwohner fallen keine direkten Kosten an.

Im vorliegenden verbindlichen Bauleitplan wurden verschiedene Festsetzungen zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz geprüft.

Neben den gesetzlichen Anforderungen an den energetischen Mindeststandard von Gebäuden (abgeleitet aus dem Gebäudeenergiegesetz), wurde im Kaufvertrag eine Bauweise mit einem höheren Energiestandard gefordert: Nach der Fertigstellung der Gebäude ist ein KFW 55 Standard nachzuweisen.

Neben der Umsetzung verschiedener technischer Maßnahmen zur Energieeinsparung (z.B. Solaranlagen auf den Flachdächern, dezentrale Blockheizkraftwerke bei den Reihenhäusern) wurden auch umweltbezogene Festsetzungen zur reduzieren Versiegelung, zur Bepflanzung, zur Dachbegrünung und zur Errichtung von Zisternen aufgenommen.

Von den baulichen Maßnahmen abgesehen, sind im Mehrgenerationenquartier zudem E-Carsharing und E-Bikesharing Konzepte festgelegt, insbesondere bei dem seniorenorientierten Wohnen.

Weil es steigenden Bedarf an Wohnraum gibt – insbesondere an Wohnungen für Senioren und kleine Haushalte und insbesondere im Stadtteil Neuhof. In Taunusstein, wie an vielen Orten in Deutschland, ist die demografische Entwicklung, dass die Bevölkerung zunehmend älter wird. 2020 war bereits fast ein Drittel der Taunussteinerinnen und Taunussteiner über 60 Jahre alt. Mit steigendem Alter wachsen einerseits die Anforderungen an barrierearmes Wohnen und gleichzeitig der Wunsch nach einer kleineren Wohnfläche, weil meist weniger Personen im Haushalt leben. Die Wenigsten wollen aber im Alter weg aus ihrer Heimatstadt, sondern möglichst nah an ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Der Seniorenbeirat Taunusstein hat 2017 bereits die Verwaltung gebeten, bei einer anstehenden Stadtentwicklung insbesondere den Gedanken eines generationenübergreifenden Quartiers planerisch anzugehen.

Wir haben bereits heute allein für den Stadtteil Neuhof knapp 700 Interessenten-Anfragen für Wohnungen und Häuser. Und der Bedarf teilt sich in verschiedene Zielgruppen mit verschiedenen Ansprüchen auf: Familien mit Kindern, Senioren, Singlehaushalte. Dafür braucht es neue Konzepte des Wohnens und entsprechend auch der Stadtentwicklung. Die zur Verfügung stehenden Flächen geben es nicht her, dass für jeden ein freistehendes Einfamilienhaus mit großem Grundstück zur Verfügung steht. Und grundsätzlich wollen wir langfristige Wohnräume schaffen, in denen mehrere Generationen zusammenleben. Verstärkt ziehen seit Jahren – und die Coronapandemie hat dies noch verstärkt – Menschen 65+ nach Taunusstein, weil ihre Kinder bereits hier leben und man im Bereich der Enkelbetreuung aktiv helfen möchte. Das aktuell geplante „Mehrgenerationenquartier“ trägt genau diesem Gedanken Rechnung. Junge Familien können ein Doppel- oder Reihenhaus erwerben. Die Großeltern eine benachbarte Eigentumswohnung oder sogar eine seniorengerechte Mietwohnung beziehen. Der früher normale Gedanke eines Großfamiliären Verbundes wird somit im Jahr 2021 neu interpretiert. Man lebt nicht zwingend unter einem Dach, aber fußläufig nahe beieinander. Dies sichert zunächst Kooperation bei der Betreuung der Kinder und später bei der Pflege der Großelterngeneration. Wir haben in einem intensiven Prozess mit den Vorhabenträgern auf diese hohe Qualität für das Quartier bestanden und dies auch durchgesetzt.

Mit dem Weher Acker gibt es ein Gebiet, das gleich mehrere Kriterien erfüllt: Die Flächen sind  im Eigentum der Stadt Taunusstein und der kommunalen Standortentwicklungsgesellschaft StaTa, es ist durch die angrenzenden Wohngebiete erschlossen, es ist im Gesamtflächennutzungsplan der Stadt bereits als Zuwachsfläche definiert und es hat eine gute ÖPNV-Anbindung. Es wird sogar eine zusätzliche Bushaltestelle direkt am Quartier geben.

Es gibt schlicht keine ausreichenden Bauflächen, die alle Voraussetzungen wunschgemäß erfüllen und bei denen auch die Umgebung alle Angebote des täglichen Bedarfs fußläufig bietet. Viele Nahversorger sind heute in Gewerbearealen ansässig. Dort ist Wohnen nicht zulässig und überdies wäre es nachgerade sozial völlig abwegig, ältere Menschen dort anzusiedeln. Zudem bringt eine unmittelbare Nähe zwischen Wohnbebauung und Einkaufsmöglichkeit ebenso Belastungen für die Anwohner – wie nächtliche Anlieferungs- und intensive Kundenverkehre – mit sich. Es sind also Kompromisse notwendig. Die Einbindung des Quartiers in eine gewachsene Struktur durch die Schließung der Baulücke und dafür ein Angebot neuer Mobilitätskonzepte wie Fahrdienste, Carsharing und Einkaufshilfen ist ein solcher Kompromiss. Die Stadt ist aktuell dabei, solche Angebote für das geplante Vorhaben zu prüfen. Zudem wird es im Quartier unterirdische Parkflächen geben, die barrierearm zu erreichen sind. Der ÖPNV ist ohnehin fußläufig zu erreichen.

Die Vorhabenträger veräußern keine Baugrundstücke, sondern realisieren die – gemeinsam entwickelte – Planung des Mehrgenerationenquartiers Neuhof. Die entsprechend fertig gestellten Wohnungen und Häuser sind nach Fertigstellung über die Vorhabenträger zu erwerben. Es liegen bereits Anfragen von älteren Hausbesitzern aus dem Bestandsquartier vor, die sich für den Erwerb einer Eigentumswohnung interessieren, da man perspektivisch die große Bestandswohnfläche nicht mehr benötigt. Mit dem Verkauf oder der Vermietung dieser Immobilien entsteht auch wieder Raum für junge Familien. Die Umziehenden müssen nach Jahrzehnten ihr gewohntes Lebensumfeld nicht verlassen, sondern finden in wenigen hundert Metern vom vormaligen Wohnort ein neues Zuhause.

Die Stadt Taunusstein entwickelt grundsätzlich keine Wohnungen. Zudem war das Ziel, die Realisierung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts als Mehrgenerationenquartier, wofür die beiden Investoren gefunden werden konnten.

Die angrenzenden Baugebiete aus den Jahren 1977 und 1981 legen teilweise ein reines Wohngebiet fest, wodurch die heutigen Anforderungen an die Lärmpegel für Freizeitlärm mit dem Bolzplatz nicht eingehalten werden können. Die Verlegung des Bolzplatzes ist seit längerem im Gespräch. Der bestehende Bolzplatz wird erst im Rahmen der öffentlichen Erschließungsarbeiten verlegt.

Das haben wir bei den Planungen selbstverständlich im Blick und passen auch entsprechend die Bedarfsplanung an – auch in Zusammenarbeit mit dem Kreis für die Schulen. Beim konkreten Vorhaben werden allerdings nicht wie bei klassischen Neubaugebieten vorrangig Familien als Zielgruppe angesprochen, sondern insbesondere Wohnraum für Senioren und Singlehaushalte geschaffen.

Für das Baugebiet wird derzeit ein Verkehrsgutachten erstellt. In diesem wird der Verkehrsknotenpunkt zur B 275 hinsichtlich der Neuverkehre geprüft. Allerdings kann der Verkehr direkt auf die Bundesstraße abfließen und es gibt keine erkennbaren Engpässe. Geprüft wird insbesondere eine Ampel im Anschluss der Lilienstraße an die Aarstraße, um eine sichere Querung für Fußgänger und Radfahrer in das Aartal zu gewährleisten.

Grundsätzlich ist die Wasserversorgung in Taunusstein gesichert. Ein Problem gibt es bei den sogenannten Spitzenverbräuchen, wenn an heißen Tagen alle gleichzeitig Pools füllen, Rasen gießen und mehrfach duschen. Um das künftig besser abfangen zu können, werden – unabhängig vom Baugebiet Weher Acker II die Hochbehälterkapazitäten erweitert. Konkret in Neuhof wird die Kapazität verdoppelt werden. Diese Maßnahme wird vor der Entwicklung des Gesamtgebietes bereits abgeschlossen sein. Im Bebauungsplan „Weher Acker II“ werden zudem verbindliche Festsetzungen getroffen, beispielsweise zur Errichtung von Regenwasserzisternen, zur extensiven Dachbegrünung und auch die Anpflanzung heimischer und standortgerechter Bäume und Gehölze ist vorgegeben.

Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist eine zentrale Zielsetzung der Stadt Taunusstein. Bei der Evaluation der künftigen Stadtentwicklung wurden vermehrt Bedarfe für Familien mit Kindern, Senioren und Singlehaushalte festgestellt. Diese können nicht alleine in klassischen Einfamilienhausgebieten dargestellt werden. Somit ist die etwas größere Verdichtung schließlich Ausdruck des Gebotes zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden und zudem eine Vorgabe der Landes- und Regionalplanung.

Das Areal Weher Acker grenzt an drei Seiten an das bestehende Siedlungsgefüge an und wird zudem im Süden von der Bundesstraße begrenzt. Auch wenn die Stadt nicht dazu verpflichtet ist, wird sie die Investoren verpflichten, Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. 

Rein formal starten wir nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit der frühzeitigen Beteiligung. Das bedeutet, dass die Planungen im Rathaus ausgelegt werden, jeder Einsicht nehmen und Stellungnahmen oder Anregungen abgeben kann. Diese müssen der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden und die städtischen Gremien werden darüber beraten, ob und welche Auswirkungen sie auf das Vorhaben haben.

Davon abgesehen möchten wir sie gerne zusätzlich vorab informieren – sowohl über diese Seite als auch bei einer digitalen Infoveranstaltung.

Nach heutiger Sicht gibt es keinerlei Bedarfe für die Friedhofserweiterungsflächen. Dies gilt für den Friedhof in Neuhof, aber auch für alle anderen Ortsteile. Vielmehr sind derzeit Belegungsrückgänge erkennbar. Dies liegt an der sich verändernden Bestattungskultur. Die platzintensiven Erdgräber werden immer weniger in Anspruch genommen. Vermehrt werden Urnenbestattungen gewünscht – auf städtischen Friedhöfen oder im Friedwald. Dadurch geht der Platzbedarf stark zurück.