Jüdische Geschichte in Taunusstein
Einleitung zum Anhören:
Die Geschichte einer Stadt ist die Geschichte ihrer Bewohner.
Diese Stele ist den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Taunussteins gewidmet, die während der nationalsozialistischen Herrschaft Opfer von Unrecht und Gewalt wurden.
Sie stehen hier an der Weiherstraße 6, vor dem Wehener Schloss. An der gegenüberliegenden Straßenseite, etwa auf Höhe der Hausnummer 15, befand sich die Synagoge der ehemaligen Cultusgemeinde Wehen. Das schlichte zweigeschossige Gebäude war um 1800 errichtet worden und soll Platz für rund 40 Gläubige geboten haben. Der Gottesdienstbetrieb war bereits vor 1938 eingestellt worden. Die Thora-Rollen hatten Gemeindemitglieder an einem unbekannten Ort begraben. Im Zuge der Pogrome um den 9. November 1938 wurde die Wehener Synagoge geschändet und zerstört.
Durch die Recherchen des Museums im Wehener Schloss konnten 27 Bürgerinnen und Bürger jüdischer Religion für die Zeit des Nationalsozialismus im Bereich der heutigen Stadt Taunusstein nachgewiesen werden. Einigen gelang die rechtzeitige Ausreise nach Argentinien beziehungsweise in die USA. Der überwiegende Teil aber wurde in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.
Hier auf dem Infoportal finden Sie die Rechercheergebnisse des Stadtmuseums Taunusstein. Das Gedenken wird damit um personalisierte und ortsspezifische Aspekte erweitert. Das Portal soll künftig weiterwachsen und gerne auch durch Beiträge anderer Autoren ergänzt werden.
Dieser Gedenkort wurde 2020 vom Magistrat der Stadt Taunusstein der Öffentlichkeit übergeben. Der Entwurf und die Projektumsetzung stammen aus dem Stadtmuseum Taunusstein, Museum im Wehener Schloss.